Die Zutaten nur solange verkneten, bis sie eine Verbindung eingehen. Im Gegensatz zu Biskuit- oder Rührteigen, die von langem Rühren profitieren, sollte man beim Mürbeteig das Kneten lieber kurzhalten. Nur solange, bis sich die Zutaten miteinander verbunden haben. Sonst wird die Butter schnell weich und der Teig umso klebriger. Oder der Teig wird sogar brandig. Das bedeutet, das im Teig enthaltene Fett trennt sich vom Mehl, der Teig verliert seine Bindung und ist beim Ausrollen brüchig oder bröselig. Die Folge: Das Gebäck wird insgesamt eher hart und zäh. Außerdem lässt sich Mürbeteig kalt einfach am besten ausrollen. Also nach dem Kneten besser abgedeckt für mind. 30 Min. ab in den Kühlschrank.
Für eine runde Teigfläche vorab eine Kugel formen, für eine rechteckige Fläche eine Rolle. Bevor der Mürbeteig ausgerollt wird, sollte fest stehen, in welcher Form der Boden eigentlich gebacken werden soll. Zum Beispiel für eine runde Tarte, dann am besten erstmal eine Teigkugel formen und diese dann etwas platt drücken. Die Kugel kann anschließend ganz einfach kreisrund ausgerollt werden. Für einen Kuchen vom Blech, der eine rechteckige Form hat, am besten zunächst eine Rolle formen, welche dann mit dem Teigroller flacher und größer gerollt wird.
Ist der Teig perfekt in Form gerollt und bleibt nun an der Arbeitsfläche kleben? Damit das nicht passiert und man den Teig sicher in die Form bekommt, die Arbeitsfläche, genau wie den Teigroller mit etwas Mehl bestreuen. Noch besser: Den Teig direkt auf dem Blech oder dem Boden einer Form ausrollen. Hierfür ist eine kleinere Teigrolle hilfreich. Alterativ kann der Teig auch einfach mit den Händen andrückt werden. Und zuletzt noch unser Profi-Tipp: Den Teig zwischen zwei Blättern Backpapier ausrollen. So wird er schön glatt, die Arbeitsfläche bleibt sauber und er lässt sich leicht in die Form heben. Dieses Vorgehen benötigt allerdings etwas Übung.
Für eine gleichmäßige Teigdicke können Ausroll-Hölzer zur Hilfe genommen werden. Damit der Teig gerade für Plätzchen schön gleichmäßig dick und eben ausgerollt ist, können zwei Ausroll-Hölzer zur Hilfe genommen werden. Dazu zwei Hölzer passend zur gewünschten Ausrolldicke des Teiges benutzen. Die Hölzer mit etwas Abstand nebeneinander legen und den Teig dazwischen deponieren. Dann gleichzeitig über den Teig und mit den Außenkanten des Teigrollers über die Hölzer rollen. So nimmt der Teig nach und nach exakt die Dicke der Hölzer an. Alternativ können auch Holzlineale oder Leisten aus dem Baumarkt verwendet werden. Wichtig ist, dass sie gleich hoch sind.
Nach dem Ausrollen sind noch Teigreste übrig? Das kennen wir alle - gerade beim Plätzchenbacken entstehen immer wieder neue Teigreste. Da der Teig vom vielen Kneten allerdings brandig wird und sich dann schlechter rollen lässt und auch in seiner Qualität einbüßt, empfehlen wir, den Teig lieber aufeinander zu "schichten". Die Teigreste dafür leicht übereinander drücken und mit den Fingerspitzen oder einem Teigroller etwas andrücken. Dann den Teig wie gewohnt ausrollen. Auch bei einer Tarte können kleine Lücken auf diese Weise leicht kaschiert werden, anstelle den Teig nochmal erneut zu kneten.