Bevor es an die Eigelbverwertung geht, ist es erstmal hilfreich zu verstehen, was Eigelb beim Backen eigentlich bewirkt. Das Eigelb hat im Teig nämlich vor allem eine Funktion: Es verbindet Wasser und Fett. Dafür sorgt das Lecithin, das im Eigelb vorhanden ist. Das Eigelb ist also ein natürliches Bindemittel und sorgt dafür, dass alle Zutaten zusammengehalten werden und der Teig schön geschmeidig wird. Das Eigelb sorgt zudem auch für die Elastizität des fertigen Gebäckes und spielt zum Beispiel beim Backen einer Biskuitrolle eine besondere Rolle.
Darüber hinaus sorgt das Karotin, der gelbe Farbstoff im Eigelb, für die schöne Backfarbe im Inneren und Äußeren deiner Gebäcke.
Wie lange ist Eigelb haltbar? Eigelb hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage. Übergieße es zuvor jedoch mit etwas kaltem Wasser, damit keine Luft mehr an den Eidotter kommt und er schön frisch bleibt. Alternativ kannst du auch etwas Frischhaltefolie direkt auf den Dotter geben.
Man kann Eigelb einfrieren um es langfristig aufzubewahren. Dazu Eigelb einfach in einen luftdicht verschlossenen Behälter und mit etwas Salz oder Zucker, damit das Eigelb keine geleeartige Konsistenz bekommt. Je nachdem, was man damit später zubereiten will, kann man sich hier für die salzige oder die süße Variante entscheiden. Auf diese Weise hält sich das Eigelb etwa 6 bis 10 Monate und kann nach Belieben einfach langsam im Kühlschrank aufgetaut werden. Bitte beachten: aufgetautes Eigelb nur in Speisen verwenden, die danach gut erhitzt werden. Wenn Eier roh verwendet werden, immer möglichst frisches Eigelb bzw. Eiweiß verwenden (ab Legedatum mindestens 21 Tage Resthaltbarkeit!).
Für viele Rezepte wird tatsächlich (nur) das Gelbe vom Ei benötigt. Wir haben Rezepte zum Eigelbverwerten herausgesucht. Von süß bis herzhaft, von Snack bis Dessert – hier lohnt sich das Selbermachen:
Das Eigelb ist am einfachsten in einer Biskuitplatte für eine Biskuitrolle unterbringen. Das zusätzliche Eigelb sorgt hier für die besondere Elastizität, so dass sich die Rolle ganz einfach aufrollen lässt.
Schoko Biskuitrolle - mit feiner Joghurt-Sahne-Füllung und frischen Erdbeeren - unglaublich lecker, schnell gebacken und ganz einfach vorzubereiten.
Zitronen-Sahne-Rolle - eine erfrischende Biskuitrolle mit selbstgemachter Zitronen-Sahne-Creme
Auch klassische Rührteige eignen sich wunderbar zur Eigelbverwertung. Hat man nur ein einzelnes Eigelb übrig haben, kann es problemlos zusätzlich mit in einen Rührteig gegeben werden.
Bei Mürbe- oder Hefeteigen kann das Eigelb verwertet werden. Für eine schöne braune Oberfläche das Eigelb mit 2 EL Milch verrühren und mit einem Backpinsel vor dem Backen auf dem Teig verstreichen. So bekommt das Gebäck eine schöne Bräunung.
Viele Mürbeteige benötigen außerdem ausschließlich das Gelbe vom Ei. Gerade bei Plätzchen wird oft auf das Eiweiß verzichtet. Zimtkekse
Der Klassiker zum Eigelbverwerten ist natürlich die Herstellung von Eierlikör - Mit diesem Rezept lässt sich ein leckerer Eierlikör ganz einfach selber zubereiten. Mit Rum ist dieser Eierlikör ein köstliches Mitbringsel.
Für den süßen Zahn empfehlen wir dir unser schwedisches Weihnachtsgebäck Lussekatter. Auch hier wird ein übrig gebliebenes Eigelb super passend verwendet.
Sind zwei Eigelb übrig, können diese in unseren Husarenkrapfen verwendet werden.
Husarenkrapfen - Rezept aus lockerem Mürbeteig mit Johannisbeergelee sind himmlisch lecker, einfach gemacht und unwiderstehlich.
Vanille-Pudding (Flammeri) - traditionelles Flammeri Rezept - ein Vanille-Pudding mit Milch, Gustin Speisestärke, Zucker und Vanillemark gekocht- ideal für eine ganz weiße Buttercreme.
Crème brûlée - ein Dessert-Klassiker mit Sahne, Eigelb und Vanilleschote mit zarter Karamell-Kruste - im Backofen ganz leicht gemacht.
Natürlich kann übrig gebliebenes Eigelb zur Verwertung auch ganz einfach in ein Omelett oder Rührei geben und es hier unter die anderen Eier mischen.
Oder Eigelb in leckeren Zitronenspaghetti verwenden.